Kerstin Eschwege ist Sozialpädagogin und Erziehungswissenschaftlerin. An der HCHP betreut sie seit 2016 die Studienanteile der Elementarpädagogik. Nach abgeschlossenem Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Geschichte im Jahr 1995 und nach Beendigung des parallelen Magisterstudiums in den Fächern Psychologie, Museumpädagogik und Geschichte im Jahr 1997, promovierte sie 2001 zum Thema Kindheit im Krieg.
Sie war Lehrbeauftragte für Medienforschung an der Hochschule Magdeburg-Stendal und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik (Prof. Dr Winfried Marotzki) an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (OVGU). Dort habilitierte sie 2010 zum Thema „Bildung und Erinnerung“ mit Bezug zur (familien)biografischen Aufarbeitung der SED-Diktatur.
An der HCHP forscht sie derzeit zur Qualität und Professionalität der Arbeit in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Konzepte der Digitalisierung sowie Partizipation von Kindern, Eltern und Hilfesystemen mit einschließen.
Lehr- und Forschungsschwerpunkte
Kindheit im 20. Jahrhundert, insb. Kindheit im Krieg, Qualitative Bildungs- und Biografieforschung, Organisationsentwicklung, Digitalisierung, Qualitätsentwicklung in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kita
Engagement
Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit, Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft e. V. in den Sektionen Historische Bildungsforschung sowie Sozialpädagogik und Pädagogik der frühen Kindheit, Vorsitzende des Magdeburger Museumsvereins
Forschungsprofil Kerstin Eschwege
Drittmittel
BMBF- (FKZ 02L18B541) Laufzeit: März 2020-Februar 2023 KiJuAssistenz – Digitale Unterstützung partizipativer pädagogischer Arbeitsprozesse in Einrichtungen der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen – Wissenschaftliche Leitung des Teilprojekts: Qualitätsentwicklung in der pädagogischen Arbeit
Abstract: Die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist komplex. Fachkräfte im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sind rar und einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Besonders die Dokumentationspflicht nimmt in der Arbeit der Fachkräfte einen hohen Zeitfaktor ein. Bestehende IT-Lösungen unterstützen Verwaltungsprozesse, berücksichtigen jedoch nicht die Komplexität der Arbeit an und mit Kindern und deren Individualität sowie Möglichkeiten zu Beteiligung an pädagogischen Entscheidungen. Digitale Werkzeuge zur Analyse der Dokumentation sowie Apps oder online Portale, die Kindern und Eltern eine Beteiligung ermöglichen, bieten großes Potential zur Optimierung von Arbeits- und Interaktionsprozessen zwischen Fachkräften, Kindern und Eltern und tragen somit zur Qualitätsentwicklung der pädagogischen Arbeit bei.
Verbundpartner: Kinder- und Jugendhilfezentrum Größ Börnecke GmbH, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (FIN und FHW), Mensch-Technik-Organisation-Planung GmbH (METOP), Hoffbauer Kinder gGmbH, FHCHP als assoziierter Partner
(Beschreibung hier)
2016-2017 Kulturelle Selbsterfahrung in der neuen Heimat- Projekt mit Lehramtsstudierenden der OVGU Magdeburg und zugewanderten Schülern unterschiedlicher kultureller Herkunft, gefördert im Rahmen der Werkstatt Vielfalt Projekte für eine lebendige Nachbarschaft durch die Robert Bosch Stiftung
2012-2015 Repression gegen Flüchtlinge und Ausreiseantragsteller im Bezirk Magdeburg – Teilprojekt des „Grenzopfer-Projekts“, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
2010-2012 Heimkinder in der DDR. Der Einfluss des MfS auf die Arbeit der Jugendhilfeausschüsse in der DDR – Vorgaben, Richtlinien, Umsetzungen. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt
(Auswahl)
Monographien
Eschwege, K., Nodorf, K. (2018): Kulturelle Selbsterfahrung in der neuen Heimat. Interkulturelles Lernen interdisziplinär. Magdeburg: Zadek Verlag. Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Dietzel, K. (2012): Strafrechtliche Rehabilitierung von Heimkindern. Forschungsbericht. Magdeburg.
Dietzel, K. (2012): Der Einfluss des MfS auf die Jugendhilfe in der DDR. Abschlussbericht. Magdeburg.
Dietzel, K. (2010): Bildung und Erinnerung. Bildungstheoretische Betrachtungen im Spannungsfeld zwischen biographischer und kultureller Erinnerung am Beispiel von Angehörigen der Opfer der SED-Diktatur. Habilitation OVGU.
Cervik, K., Dietzel, Kerstin (2007): Der Abnahmebeschluss: Eine Kindheit in den nationalsozialistischen Fürsorge- und Erziehungsanstalten in den Gauen Wien, Niederdonau und Mainfranken. Eine Spurensuche. Norderstedt.
Dietzel, K. (2002): „Ein schönes Märchen geht zu Ende.“ Die gauinterne Kinderlandverschickung in den Gauen Magdeburg-Anhalt und Halle-Merseburg von 1943 bis 1945. Halle/Saale
Aufsätze
Eschwege, K. (2018): Repressionen gegen „Republikflüchtlinge“ und Ausreiseantragsteller im Bezirk Magdeburg. In: Schroeder, K./ Staadt, J. (Hg.): Die Grenze des Sozialismus in Deutschland. Alltag im Niemandsland. Begleitband I zum biografischen Handbuch über die Todesopfer des DDR-Grenzregimes 1949-1989, Peter Lang Verlag Berlin, S. 199-238
Dietzel, K., Zadek, J. (2017): „Die Zukunft hängt davon ab, was ich heute tue“ In: Jakob, S. (Hg.): Engagierte Jugendliche in der Gesellschaft. Bürgerschaft und Engagement in einer globalisierten Welt. Verlag Barbara Budrich Opladen u.a., S. 201-216
Dietzel, K., Nodorf, K. (2015): Fokus Reflexionskompetenz: das Magdeburger Kompetenzmodell der bildungswissenschaftlichen Lehramtsausbildung. In: Lehrer/Innenbildung im Fokus. Forschungsperspektiven auf Kompetenz und Professionalisierung. 2. Zukunftsforum Bildungsforschung, Konferenzreader. Heidelberg, S. 52f.
Dietzel, K., Ilgenstein, A. (2014): Heterogene Lehr- und Lernkulturen am Beispiel der Portfolioarbeit in der Magdeburger Lehrerbildung. In: HDS.JOURNAL 1/2014, S. 75-80.
Dietzel, K. (2014): Kriegspädagogik – Magdeburger Volks- und Bürgerschulen im Ersten Weltkrieg. In: Ballerstedt, M., Hattenhorst, M., Köster, G. (Hg.): Magdeburg im Ersten Weltkrieg. Eine Großstadt an der Heimatfront. Magdeburger Schriften 6, Halle/Saale. S. 99-120.
Dietzel, K. (2013): Fremdbetreuung von Kindern in NS-Fürsorgeheimen. In: Wolf, M. A., Dietrich-Daum, E., Fleischer, E., Heidegger, M. (Hg.): Child Care. Kulturen, Konzepte und Politiken der Fremdbetreuung von Kindern. Beltz Juventa, Weinheim Basel, 202-215
Dietzel, K. (2011): „Man denkt schon darüber nach, wie schrecklich es damals gewesen sein muss und wünscht sich diese Zeit niemals zurück.“ Ergebnisse einer Schülerbefragung in der Gedenkstätte Moritzplatz. In: Pampel, G. (Hg.): Erschrecken – Mitgefühl – Distanz: empirische Befunde über Schülerinnen und Schüler in Gedenkstätten und zeitgeschichtlichen Ausstellungen. Leipzig. S. 81-96.
Ausstellungen – Begleitforschung und Konzeption
Eschwege, K. (2017): Kulturelle Selbsterfahrung in der neuen Heimat. Wanderausstellung durch 12 Bildungsorte in Sachsen-Anhalt (gefördert durch die Robert Bosch Stiftung)
Dietzel, K. (2014): Erziehung zum Krieg. Gesellschaft, Schule, Familie zwischen 1900 und 1918 Kulturhistorisches Museum Magdeburg.
Dietzel, K. (2011): „Grundsätzlich kann von jedem Beschuldigten ein Geständnis erlangt werden.“ Dauerausstellung in der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg.
Dietzel, K. (2009): Magdeburg in der Stunde Null. Kulturhistorisches Museum Magdeburg.
Dietzel, K. (2001): Otto der Große – Magdeburg und Europa. Europaratsausstellung. Kulturhistorisches Museum Magdeburg.
Dietzel, K. (1999): „… dass der Mensch was lernen muss.“ Bildung und Erziehung in DDR-Schulen. Vorgaben, Wirklichkeiten, Ansichten. Kulturhistorisches Museum Magdeburg.
Radio- und Fernsehbeiträge
Eschwege, K. (2018): Kindheit in Deutschland. Dokumentarfilm, 3sat
Dietzel, K. (2004): Eine vergessene Generation. Warum Kriegskinder erst heute erzählen. MDR Radio-Café, Leipziger Moritzbastei 15.02.2004
(Auswahl)
Eschwege, K. (2019): Kinderrechte und deren Umsetzungsmöglichkeiten. Webinar am 28.10.2019, abrufbar unter: https://www.netquali-bb.de/mediathek/
Eschwege, K. mit Bischoff, W. (2018): Republikflüchtlinge und Ausreiseantragsteller im Bezirk Magdeburg. Vortrag für Lehrer und Multiplikatoren in Mikulov/Tschechien, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, 23.08.2018
Dietzel, K. (2015): Familienbiografien und Grenzerfahrungen. Tagung „SED-Diktatur und Grenze“ der Friedrich-Ebert-Stiftung und Politische Memoriale, Grenzhus Schlagsdorf Schwerin 29.10.2015
Dietzel, K., Zadek, J. (2015): „Die Zukunft hängt davon ab, was ich heute tue“, Tagung „Bürgerschaft von Jugendlichen in einer globalisierten Welt“ des Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Sektion soziale Ungleichheit und Geschlecht, Justus-Liebig-Universität Gießen 16.06.2015
Dietzel, K. (2014): „Magdeburger Schuljugend im Krieg“. Festvortrag zur Ausstellungseröffnung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg zur Ausstellung „Erziehung zum Krieg“, Vortrag, 12.04.2014
Dietzel, K. (2013): „Zeitzeugen in Schulen“. Regionalkonferenz des Koordinierenden Zeitzeugenbüros in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung, Vortrag, 25.10.2013
Dietzel, K. (2012): Biographiearbeit. Workshop zum Fachinformationstag für ehemalige DDR-Heimkinder, Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, 02.03.2012
Dietzel, K., Ilgenstein, A. (2013): Heterogene Lehr- und Lernkulturen am Beispiel der Portfolioarbeit in der Lehrerbildung. Workshop im Rahmen des HDS. Forum Lehre 2013: Die heterogene Hochschule an der Hochschule Zittau/Görlitz 22.11.2013
Dietzel, K. (2010): Der Einfluss des MfS auf die Arbeit der Jugendhilfeausschüsse. Konferenz über DDR-Kinderheime und ihre Folgen für die Kinder und Jugendlichen im Thüringischen Landtag, Erfurt 17.10.2010
Dietzel, K. (2010): Education, Memory, and the Victims of the Communist Dictatorship in East Germany. Lecture in German Studies, San Diego State University 22.09.2010
Dietzel, K. (2005): Zur Bedeutung der Erinnerung für die Entfaltung biographischen Wandels. Herbsttagung der Kommissionen Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung und Psychoanalytische Pädagogik an der Universität Augsburg zum Thema Erinnerungsarbeit. Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Biographieforschung 27.09.2005